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Cyber Resilience Act (CRA): Das sollten Sie zu den neuen EU-Vorgaben wissen

Cyber Resilience Act (CRA): Das sollten Sie zu den neuen EU-Vorgaben wissen

Ihre Produkte. Ihre Verantwortung. Ihre Chance.

Ein kritischer Softwarefehler. Ein vernetztes Produkt im Feld. Ein erfolgreicher Hackerangriff. Was heute noch als Worst-Case-Szenario gilt, wird ab 2027 zur haftungsrelevanten Realität: Mit dem Cyber Resilience Act (CRA) verpflichtet die Europäische Union Hersteller digitaler Produkte dazu, Cybersicherheit nicht mehr als freiwillige Maßnahme, sondern als gesetzliche Verpflichtung zu begreifen.

Wer vernetzte Produkte entwickelt, produziert oder vertreibt, muss künftig nachweisen, dass Cybersicherheit über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg sichergestellt ist – von der Entwicklung über die Markteinführung bis hin zur langfristigen Pflege.

Doch der CRA ist nicht nur eine regulatorische Herausforderung. Er ist auch eine strategische Chance, sich frühzeitig Wettbewerbsvorteile zu sichern – durch Vertrauen, Transparenz und Sicherheit.

Was ist der Cyber Resilience Act (CRA)?

Der Cyber Resilience Act (CRA) ist eine EU-Verordnung, die einheitliche Cybersicherheitsanforderungen für digitale Produkte schafft. Ziel ist es, Risiken durch Software-Schwachstellen zu minimieren, betroffene Unternehmen schneller handlungsfähig zu machen und die Resilienz digitaler Infrastrukturen in Europa zu stärken.

Kernpunkte des CRA:

  • Sicherheitsanforderungen über den gesamten Produktlebenszyklus
  • Security by Design & Default
  • Pflicht zur Überwachung und Pflege der Cybersicherheit nach dem Verkauf
  • Transparente Dokumentation aller sicherheitsrelevanten Maßnahmen
  • Verpflichtung zur Meldung von Sicherheitsvorfällen innerhalb von 24 Stunden

Wichtige Daten und Fristen

  • Veröffentlichung im Amtsblatt der EU: 20. November 2024
  • Inkrafttreten der Verordnung: 10. Dezember 2024
  • Verbindliche Anwendung der meisten Regelungen: ab 11. Dezember 2027
  • Frühere Geltung bestimmter Bestimmungen (z. B. Meldepflichten): ab 11. September 2026

Das bedeutet: Unternehmen haben zwar Zeit zur Vorbereitung, doch die Umstellung ist komplex und erfordert rechtzeitige Maßnahmen.

Was bedeutet das konkret für Ihr Unternehmen?

Die Anforderungen des CRA betreffen nahezu alle Branchen, in denen vernetzte Produkte entwickelt oder genutzt werden. Nachfolgend zeigen wir einige praxisnahe Beispiele:

Beispiel 1: Maschinenbau

Ein Hersteller von IoT-fähigen Produktionsmaschinen verkauft weltweit smarte Anlagen, die sich über Cloud-Systeme steuern lassen. Eine Sicherheitslücke wird entdeckt, die es Angreifern erlaubt, Maschinen zu deaktivieren. Der CRA verlangt nun:

  • Eine sofortige Meldung des Vorfalls an die zuständige Behörde.
  • Eine lückenlose Dokumentation aller Sicherheitsmaßnahmen und Updates.
  • Eine klare Update-Strategie, um langfristig Sicherheitslücken zu schließen.

Beispiel 2: Automobilindustrie

Ein Automobilzulieferer führt regelmäßig Over-the-Air-Updates durch. Der CRA verlangt, dass jede Änderung an der Software nachverfolgbar und auf ihre Sicherheit geprüft ist – eine große Herausforderung für bestehende Entwicklungsprozesse.

Beispiel 3: Elektronik & Medizintechnik

Ein Medizintechnik-Unternehmen vertreibt smarte Patientenmonitore. Nach dem CRA ist es nun verpflichtet, regelmäßige Sicherheitsanalysen durchzuführen und potenzielle Risiken über Jahre hinweg zu überwachen.

Warum ist der CRA für Sie relevant?

Die neuen Anforderungen bringen erhebliche Veränderungen für Unternehmen mit sich. Neben neuen Dokumentationspflichten steigen auch die Anforderungen an Sicherheitsmanagement und Update-Prozesse.

Herausforderungen, die der CRA mit sich bringt:

  • Erhöhte Haftung: Hersteller haften künftig für Sicherheitsmängel ihrer Produkte – nicht nur während der Entwicklung, sondern über den gesamten Lebenszyklus hinweg.
  • Sanktionen bei Verstößen: Unternehmen, die den CRA nicht einhalten, drohen Geldstrafen von bis zu 15 Millionen Euro oder 2,5 % des weltweiten Jahresumsatzes.
  • Hohe Anforderungen an Nachverfolgbarkeit: Unternehmen müssen alle sicherheitsrelevanten Vorgänge lückenlos dokumentieren. Ein lückenloser Audit-Trail ist Pflicht.
  • Langfristige Produktpflege: Die Verantwortung endet nicht mit dem Verkauf, Produkte müssen auch nach Jahren noch sicher sein und betreut werden.

Der CRA als Chance: Warum sich frühes Handeln lohnt

Wer den CRA proaktiv angeht, profitiert gleich mehrfach:

  • Mehr Vertrauen von Kunden und Partnern: Wer nachweisen kann, dass seine Produkte den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen, stärkt seine Marktposition.
  • Reduzierung finanzieller Risiken: Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen können hohe Kosten verursachen – durch präventive Maßnahmen lassen sich Risiken minimieren.
  • Wettbewerbsvorteil durch proaktive Compliance: Unternehmen, die den CRA frühzeitig umsetzen, haben einen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern, die erst reagieren, wenn es zu spät ist.
  • Effizientere Prozesse: Der CRA ist ein Katalysator für moderne, automatisierte Sicherheitsprozesse.

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5 Schritte die Sie jetzt unternehmen sollten

Ein strukturierter Einstieg erleichtert die Umsetzung. Beginnen Sie mit diesen fünf Maßnahmen:

  1. Produktanalyse: Identifizieren Sie, welche Produkte vom CRA betroffen sind. Prüfen Sie alle digitalen Komponenten auf Relevanz.
  2. Sicherheitsbewertung: Ermitteln Sie bestehende Sicherheitsmechanismen und Schwachstellen.
  3. Update-Strategie: Definieren Sie Prozesse zur zeitnahen Behebung von Sicherheitslücken.
  4. Dokumentationspflichten: Richten Sie ein System zur lückenlosen Nachverfolgung aller sicherheitsrelevanten Vorgänge ein.
  5. Systemlandschaft prüfen: Überprüfen Sie, ob bestehende Tools und Prozesse CRA-konform sind – oder ob eine neue Plattform nötig ist.

Warum Application Lifecycle Management (ALM) jetzt entscheidend ist

Viele Unternehmen verwalten Cybersicherheit mit Insellösungen, Tabellen oder Excel-Listen. Doch der CRA verlangt mehr: integrierte, skalierbare und auditierbare Prozesse.

Ein modernes ALM-System (Application Lifecycle Management) unterstützt Sie dabei, Sicherheits- und Compliance-Anforderungen zentral und effizient zu steuern:

  • Verwaltung aller Anforderungen, Risiken und Updates an einem Ort
  • Automatisierte Workflows zur Erkennung, Bewertung und Reaktion auf Bedrohungen
  • Vollständige Traceability über den gesamten Lebenszyklus hinweg
  • Nahtlose Integration mit bestehenden Entwicklungs- und Qualitätssicherungsprozessen

Fazit: Warum Sie jetzt handeln sollten

Der Cyber Resilience Act wird die Sicherheitsstandards in der EU grundlegend verändern. Wer sich frühzeitig vorbereitet, schützt nicht nur sich selbst, sondern verschafft sich einen echten Marktvorteil.

Unsere Empfehlung:
Nutzen Sie die Übergangsfrist strategisch – und setzen Sie auf ein nachhaltiges, professionelles Sicherheitsmanagement.

Ihre nächsten Schritte:

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