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Warum Excel & Word nicht mehr ausreichen: Die 5 größten Herausforderungen im Anforderungsmanagement
Gregor Benitz
:
17.4.2025

Wenn Office-Tools zum Bremsklotz werden
In vielen Unternehmen gehören Excel und Word noch immer zur Grundausstattung im Anforderungsmanagement. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Tools sind schnell verfügbar, jeder kennt sie, und für einfache Aufgaben reichen sie zunächst aus.
Doch je komplexer die Produktentwicklung wird, etwa in der Automobilbranche, im Maschinen- und Anlagenbau oder in der Elektronik, desto offensichtlicher werden die Schwächen dieser vermeintlich „einfachen“ Lösungen. Anforderungen müssen heute nicht nur dokumentiert, sondern über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg verwaltet, verfolgt und geprüft werden. Zudem steigen die Anforderungen an Transparenz, Zusammenarbeit und Compliance stetig.
Wer in dieser Umgebung weiterhin auf Word-Dokumente und Excel-Tabellen setzt, riskiert nicht nur ineffiziente Prozesse, sondern auch Qualitätsverluste, Projektverzögerungen und hohe Folgekosten. Die folgenden fünf Herausforderungen zeigen, warum ein modernes Anforderungsmanagement ohne spezialisierte Software kaum mehr umsetzbar ist und wie ein Application Lifecycle Management-System wie Polarion ALM diese Probleme lösen kann.
1. Fehlende Traceability: Wenn der Ursprung einer Anforderung im Dunkeln liegt
In regulierten Branchen ist die Nachvollziehbarkeit von Anforderungen keine Option, sondern Pflicht. Normen wie ISO 26262, ASPICE, IEC 62304 oder der neue Cyber Resilience Act (CRA) verlangen, dass Unternehmen zu jeder Zeit belegen können:
- Woher eine Anforderung stammt
- Wer sie wann geändert hat
- Wie sie umgesetzt, getestet und freigegeben wurde
Excel und Word bieten keine Möglichkeit, diese Informationen zuverlässig und automatisiert zu dokumentieren. Ohne integrierte Verknüpfungen zu Tests, Designartefakten oder Code bleibt alles ein manuelles Flickwerk. Versionen müssen per Hand gepflegt, Änderungen dokumentiert und Testnachweise separat abgelegt werden.
Das Resultat: hoher Aufwand, hohes Risiko und keine echte Traceability.
2. Medienbrüche & fehlende Zusammenarbeit: Wenn Silos den Fortschritt blockieren
In modernen Entwicklungsprojekten arbeiten interdisziplinäre Teams oft über Standorte oder sogar Zeitzonen hinweg zusammen. Anforderungen müssen daher zentral und für alle Beteiligten zugänglich verwaltet werden. Genau hier scheitern klassische Office-Tools:
- Dateien werden per E-Mail verschickt, bearbeitet, zurückgeschickt - Versionen geraten durcheinander
- Es gibt keine zentrale Quelle der Wahrheit, auf die sich alle verlassen können
- Änderungen sind nicht transparent nachverfolgbar, es fehlt an Verantwortlichkeiten
- Die Tools sind nicht integriert, weder mit Testsystemen noch mit Projektmanagement- oder Entwicklungstools
Das führt zu Missverständnissen, doppelter Arbeit und unnötigem Abstimmungsaufwand. Die Folge: Projekte verlieren an Tempo, Qualität und Transparenz.
3. Mangelnde Skalierbarkeit: Wenn Projekte wachsen, aber die Tools nicht mithalten
Was bei kleinen Projekten mit wenigen Anforderungen noch irgendwie funktioniert, gerät bei wachsender Komplexität schnell an seine Grenzen. Große Entwicklungsprojekte mit mehreren tausend Anforderungen, Änderungsanfragen, Testfällen und Abhängigkeiten sprengen die Möglichkeiten von Excel und Word.
Typische Herausforderungen:
- Tabellen werden zu groß, unübersichtlich und instabil
- Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Anforderungen sind nicht sichtbar oder nachvollziehbar
- Filter-, Sortier- und Suchfunktionen stoßen schnell an ihre Grenzen
- Eine strukturierte und rollenbasierte Verwaltung ist schlichtweg nicht möglich
Ein professionelles Tool wird nicht nur zur Erleichterung, sondern zur Notwendigkeit, um der Projektkomplexität gerecht zu werden besonders, wenn mehrere Teams parallel arbeiten oder regulatorische Anforderungen erfüllt werden müssen.
4. Fehlende Automatisierung und Prozesskontrolle: Wenn alles von Hand läuft
Gerade in regulierten Branchen müssen Prozesse strukturiert, prüfbar und effizient sein. Änderungen an Anforderungen, Freigaben oder Reviews dürfen nicht dem Zufall oder menschlichem Erinnerungsvermögen überlassen werden.
Doch genau das ist der Fall, wenn mit Word und Excel gearbeitet wird:
- Es gibt keine automatisierten Workflows, die Änderungen nachvollziehbar und sicher steuern
- Genehmigungsprozesse müssen händisch nachgehalten werden was fehleranfällig und ineffizient ist
- Es fehlt die Verknüpfung mit anderen Entwicklungsartefakten wie Code, Testplänen oder Tickets
So wird Anforderungsmanagement schnell zum Flaschenhals, mit allen Risiken für Qualität, Zeitplan und Compliance.
5. Compliance-Risiken & Audit-Aufwand: Wenn Prüfungen zur Belastung werden
Regulatorische Vorgaben wie ISO, IEC oder CRA fordern nicht nur, dass Prozesse eingehalten werden, sie müssen auch nachweisbar und auditierbar sein. Genau hier zeigen sich die gravierendsten Schwächen von Excel und Word:
Doch genau das ist der Fall, wenn mit Word und Excel gearbeitet wird:
- Keine automatische Versionierung oder Änderungsverfolgung
- Keine nachvollziehbaren Freigabeprozesse oder Audit-Trails
- Keine strukturierte Dokumentation von Testergebnissen, Reviews oder Abnahmen
Im Klartext: Unternehmen müssen enorme manuelle Aufwände betreiben, um Compliance nachträglich zu belegen, oder sie riskieren im Ernstfall Strafen, Rückrufe oder Zertifizierungsprobleme.
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- End-to-End-Traceability vom Ursprung der Anforderung bis zum Testergebnis.
- Zentraler Datenbasis keine doppelten Dateien, keine Versionskonflikte, kein Rätselraten.
- Skalierbarkeit für Projekte jeder Größe, auch über Standorte hinweg.
- Automatisierte Workflows die Änderungen, Freigaben und Reviews nachvollziehbar steuern.
- Auditfähigkeit auf Knopfdruck inklusive Berichten, Nachweisen und Historie.
Fazit: Jetzt die Weichen für modernes Anforderungsmanagement stellen
Wer weiterhin auf Excel und Word im Anforderungsmanagement setzt, nimmt nicht nur hohe Risiken in Kauf, er verpasst auch die Chance, Projekte effizienter, sicherer und transparenter zu steuern.
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