Automatisierte PMI-Erstellung mit MBD-Regeln: Ein Schritt in die Zukunft der Fertigung
Die Anforderungen an Geschwindigkeit und Effizienz in der Fertigung steigen kontinuierlich, und der Trend zur Automatisierung und Digitalisierung ist...
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Manuel Fieß : 08.1.2025
In der modernen Fertigungswelt dreht sich vieles um Präzision, Effizienz und Kommunikation. Doch wie erreicht man es, dass jeder Beteiligte, egal ob Konstrukteur, Qualitätsprüfer oder Produktionsmitarbeiter, dieselben Produktanforderungen versteht und umsetzen kann? Hier kommen ISO GPS (Geometrische Produktspezifikationen) und Model-Based Definition (MBD) ins Spiel – zwei Ansätze, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. In diesem Blogartikel beleuchten wir, wie diese beiden Systeme zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: eine reibungslose, fehlerfreie und digitalisierte Fertigung.
ISO GPS ist ein internationaler Standard, der festlegt, wie Maße, Toleranzen und geometrische Anforderungen in technischen Zeichnungen und Modellen dargestellt werden sollten. Er sorgt dafür, dass weltweit die gleiche Sprache in der Konstruktion gesprochen wird, was besonders in einer globalisierten Lieferkette unerlässlich ist.
MBD geht noch einen Schritt weiter und bietet ein digitalisiertes Modell für den gesamten Produktlebenszyklus. Statt zahlreiche 2D-Zeichnungen und Dokumentationen zu erstellen, enthält ein 3D-CAD-Modell alle Produktanforderungen in digitaler Form. Diese zentrale Informationsquelle macht es möglich, alle relevanten Daten über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg bereitzustellen.
Eines der Hauptziele von ISO GPS und MBD ist es, klare und präzise Kommunikation zu gewährleisten. ISO GPS bietet international gültige Standards für Maße und Toleranzen, die sicherstellen, dass alle Beteiligten dieselben Anforderungen verstehen. Ein wesentlicher Unterschied von ISO GPS zu früheren Zeichnungsnormen, ist die Möglichkeit Produkte eindeutiger nach ihrer Funktion zu spezifizieren. MBD wiederum stellt alle Informationen in einem digitalen Modell dar, das eine einheitliche und leicht verständliche Informationsquelle für alle Abteilungen ist – von der Entwicklung bis zur Qualitätskontrolle. Zusammen verhindern sie Interpretationsfehler und Missverständnisse, die oft zu kostspieligen Produktionsfehlern führen.
In einer immer stärker digitalisierten Welt spielt Effizienz eine entscheidende Rolle. ISO GPS lässt sich problemlos in 3D-Modelle integrieren und unterstützt damit die digitalen Prozesse in der Fertigung. Die Regeln von ISO GPS dienen als Sprache für die Informationen entlang der MBD-Prozesskette. Sowohl Menschen als auch Algorithmen können diese Informationen verarbeiten. Durch den MBD-Ansatz wird zudem sichergestellt, dass mit dem 3D-Master-Modell immer die richtigen Informationen vorliegen – und das ohne den Umweg über separate Zeichnungen oder Dokumente.
Eindeutigkeit ist Voraussetzung, um Informationen maschinenlesbar bereitzustellen und damit auch die Grundlage für Digitalisierung. Erst das Zusammenspiel von ISO GPS und MBD ermöglicht Automatisierung von Nachfolgeprozessen der Konstruktion. Mit klar definierten Toleranzen und Spezifikationen aus ISO GPS und dem zentralen digitalen Modell von MBD können Maschinen und Prüfgeräte die Anforderungen direkt interpretieren und umsetzen. Diese automatisierte Kontrolle spart nicht nur Zeit, sondern stellt auch sicher, dass Produkte konsequent innerhalb der festgelegten Spezifikationen gefertigt werden. So können Fehler frühzeitig erkannt und Korrekturen vorgenommen werden, bevor es zu Produktionsproblemen kommt.
Mit ISO GPS und MBD wird nicht nur die Herstellung präziser, sondern auch die Verwaltung des gesamten Produktlebenszyklus. Durch eine einheitliche Datenquelle und klare Spezifikationen lässt sich die Qualität eines Produkts über seine gesamte Lebensdauer hinweg besser kontrollieren. Informationen aus nachgelagerten Prozessen können besser an die Konstruktion zurückfließen. Änderungen und Qualitätsmerkmale können lückenlos nachverfolgt werden, was besonders in sicherheitskritischen Branchen wie der Luft- und Raumfahrt oder der Automobilindustrie eine wichtige Rolle spielt.
Die Anforderungen an die Fertigungsindustrie steigen: Kürzere Entwicklungszyklen, höhere Präzision und Kosteneffizienz sind gefragt. Durch die Kombination von ISO GPS und MBD wird ein System geschaffen, das diese Anforderungen erfüllt. Es ermöglicht eine intelligente und flexible Fertigung, die auf die Herausforderungen einer globalisierten, digitalisierten Welt vorbereitet ist.
Die Digitalisierung und Automatisierung sind hier die entscheidenden Faktoren: ISO GPS und MBD schaffen eine nahtlose, durchgängige digitale Prozesskette, die vom Design über die Produktion bis zur Qualitätskontrolle und Wartung reicht. Das bedeutet weniger Fehler, höhere Effizienz und letztlich eine bessere Produktqualität.
ISO GPS und Model-Based Definition haben viele Gemeinsamkeiten und ergänzen sich ideal. Sie schaffen eine eindeutige Produktspezifikation und ermöglichen eine präzisere, effizientere Fertigung. In einer Zeit, in der die Digitalisierung stetig voranschreitet, bieten diese beiden Systeme die ideale Grundlage, um den digitalen Anforderungen der Industrie gerecht zu werden und die Fertigung der Zukunft aktiv zu gestalten.
ISO GPS und MBD zeigen, dass klare Standards und digitale Modelle gemeinsam die Grundlage für eine erfolgreiche und zukunftssichere Fertigung schaffen können. Wer diese Ansätze nutzt, hat einen entscheidenden Vorteil – und ist bestens für die Anforderungen der modernen Produktionswelt gerüstet.
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